Time Warp II

Malerei | Film | Keramik

Time Warp II 02.6–07.6.2023

Symposium Samstag 03.6.23, 15–22 Uhr nur mit Anmeldung
Öffnungszeiten: Sonntag 12–20 Uhr | Mo.–Mi. 17–20 Uhr

‚die box‘ freut sich sehr auf

TIME WARP II

Cisca Bogman
Martin Mißfeldt
Martin Dammann
Elke Marhöfer
Karola Schlegelmilch

Dieses Projekt wird gefördert von
STIFTUNGKUNSTFONDS und NEU START KULTUR

Wo ist die spontane Begeisterung für Kunstwerke geblieben?

Die Weichen werden früh gestellt, ob die Werke eines Künstler als sammelswert und damit als investitionssicher eingestuft werden. Viele renommierte Sammlungen zeigen immer wieder die gleichen Künstler. Gleiche Ausstellungen, gleiche Künstler werden national und international durch Museen, eins zu eins, weitergereicht. Es entsteht eine monotone Kunstlandschaft. Meine Malereien zeigen die Kunstwerke anerkannter Künstler, im Moment der Präsentation während der Auktionen, als fiktive Collagen. Heutzutage werden ersteigerte Kunstwerke zumeist in Tresoren verwahrt, wo sie von niemand mehr betrachtet werden können. Kunst wird zur einer Frage des Shareholder Values. Spontane Begeisterung weicht einem berechnendem Kalkül. Die Freude an Kunst weicht der beruhigenden Gewissheit über die inflationssichernde Investition, mit zukünftiger Gewinnaussicht. – Ist das noch wirkliche Liebe für Kunst?

Cisca Bogman

Karola Schlegelmilch fragt in ihren Projekten, wie die sichtbare Umwelt durch unterschiedliche Wahrnehmungsweisen visuell angeeignet wird, und wodurch Wahrnehmungsweisen geprägt sein können. Ihre Arbeiten entstanden in den Medien Film, Video, Installation und Zeichnung. Seit 2016 forscht sie zudem als Psychologin zu visueller Wahrnehmung und Kategorisierung im frühen Lebensalter.

Die gezeigte Arbeit Stimuli (Video auf Monitor, 15min) assoziiert künstlerische und wissenschaftliche Bedeutungsfindung. Aufnahmen von Dingen aus Natur und Alltag provozieren spezifische Sichtweisen, welche die Vereinnahmung der Dinge durch die Wahrnehmung thematisieren, und weisen auf die Kontexte hin, in denen diese Vereinnahmung stattfindet. Stimuli stellt Bezüge her zwischen dem Video Schrammsteinaussichten (1996) und dem Forschungsprojekt Grass and Gravel (2022)

Materialien der ursprünglichen Projekte:

Schrammsteinaussichten (1996): Durch Bewegungen der Handkamera wird die Umgebung eines Aussichtspunktes in der Sächsischen Schweiz in körperhafte Bestandteile zerlegt. Die Tonebene verbindet Teile eines Telefonats mit einem anonymen Anrufer über sein erotisches Verhältnis zu Natur und Geräusche vom Deutschen Wandertag.

Fotografien, die für das Forschungsprojekt Grass and Gravel hergestellt wurden, zeigen natürliche Strukturen und Alltagsutensilien. Die Fotografien wurden miteinander kombiniert und Babys und Erwachsenen als Suchaufgabe präsentiert, während ein Eyetracker die Augenbewegungen aufzeichnete. Es wurde untersucht, ob durch die in den Fotografien erhobenen (statistischen) Bildeigenschaften der Sucherfolg der Studienteilnehmer vorhergesagt werden kann.