von diebox | Nov. 12, 2024
In der Von-Hutten-Straße 24, 2023 Gouache und Fotocollage auf Papier ca. 90 x 70 cm © Katharina Reinsbach
My body is a living room, 2023, 140×250 cm, Transferzeichnung und Graphit auf Nessel © Katharina Reinsbach
Katharina Reinsbach setzt sich in ihren Bildern mit dem Bewusstsein von inneren und äußeren Räumen auseinander und deren gegenseitige Einflussnahme. In der Serie Stretch sind Figuren dargestellt, die sich ambivalent gegenüber dem Bildraum verhalten. Nehmen sie Raum ein oder werden sie vom Bildrand begrenzt? Auch sind die Körper meist Leerflächen im Kontrast zu ihrer Umgebung, der sich nur partiell auf Körperteile einzuschreiben scheint.
Reinsbach zeichnet mit Hilfe einer Transfertechnik auf den Bildträger. Als Vorlage dient ihr die eigene Handyfoto-Sammlung. Sie hat im Juli 2024 ihr Malereistudium an der Kunsthochschule Weißensee als Meisterschülerin bei Prof. Pia Linz absolviert.
Für die Ausstellung My body is a living room in ‚der box‘ wird sie eine Auswahl aktueller Arbeiten zeigen, die sich fließend mit den Übergängen von Raum, Körper und Living room beschäftigen.
Die Eröffnung wird begleitet von einer Lesung mit Julia Dorsch.
von diebox | Aug. 30, 2022
Irina Baschlakow
Zeichnung
Zeichnungen auf Papier, Mischtechnik
2016–2021
Irina Baschlakows Zeichnungen in der box leuchten um die Wette. An einem sonnigen Morgen allein in dem Raum hört man ein herrliches Gequassel und Gezwitscher der Elemente und Farben, wie ein Orchester, das sich vor dem Konzert einstimmt, im Gesamtklang ungeordnet, aber voll Vorfreude und in sich harmonisch.
Rückblick in die Vergangenheit:
Presse von 1997 und Dia aus der Ausstellung mit Lorcan O’Byrne
von diebox | Aug. 30, 2022
Salon Lessing
Gespräch und Zeichnung
Salon Lessing 6
zu Gast in der box.
Von Kilian Hattstein-Blumenthal gegründet folgt der Salon erstmals einer Einladung an einen Kunstort. Wir werden reden und Gedankenbilder fixieren.. ein Versuch.
Das Ende der Avantgarde.
Avantgarde war ein kommunistisches Konzept. Die Avantgarden der Moderne unternahmen künstlerische Frontalangriffe auf die pervertierte bürgerliche, später faschistische Moral und Ästhetik. Vom Expressionismus bis Fluxus. Sie zerstörten die Kunstwelt des Spießers. Sie erweiterten den Kunstbegriff radikal. Sie befreiten die ästhetische Wahrnehmung vom Materialismus. Sie waren der kapitalistischen Gesellschaft um eine Zukunft voraus, die mit dem Mauerfall endete. Dem globalisierten Kapitalismus entkommt niemand, weil er selbst ein Frontalangriff von ungleich größerer Wucht ist als jedes Kunstwerk. Der Satz „Jeder Mensch ist ein Künstler“ hatte die Avantgarde aber schon vor ihrem Ende in einen neuen, sozialen Aggregatszustand überführt. Er wies der ehemaligen Vorhut, den Frontalangreifern, den Weg in die soziale Praxis des experimentellen Lebens. Der kommunistische Kampf, die imaginären Vorausgänge wurden in die Praxis der Emanzipation umgewandelt. Diese begründet die gegenwärtige Situation einer polykulturellen und dekonstruktiven Globalen Moderne, die die faulen Ausreden der Postmoderne hinter sich lässt und mit neuer, jetzt sozialer Radikalität agiert.
Salon Lessing 6 in der box unternimmt den neo-avantgardistischen Versuch, Gespräch und Zeichnung zu parallelisieren. Alle Teilnehmer*innen partizipieren permanent am Gespräch und beim Zeichnen.
Zeichnung, ina Neubert, 2020