Leistungsschau im Wohnzimmer

Leistungsschau im Wohnzimmer

Leistungsschau

Kunstkonferenz im Wohnzimmer

Leistungsschau im Wohnzimmer

Ausstellungsreihe, Rechercheprojekt und Kunst-Konferenz vom 26.Mai bis 09.Juli 2023

Nachruf – time warp

Für diese Ausstellungsreihe kamen 19 ausgewählte Künstler*innen dieser Jahre zusammen. Sie waren eingeladen den Bogen zu spannen und Bezug auf ihre damaligen Arbeiten zu nehmen, zu reflektieren, aktuelle Ideen zu formulieren, Werke zu präsentieren – ein time warp.

Ausstellungsreihe, Rechercheprojekt und Kunstkonferenz

1995–2023

die box, ist ein Projektraum in Berlin-Schöneberg. Von 1994–1999 zeigten hier ca. 100 Künstler*innen ihre Kunst. 19 ausgewählte Künstler*innen sind eingeladen, den Bogen zu spannen zwischen damals und heute. Es sollen aktuelle Arbeiten und Beiträge formuliert werden, der Blick in die Vergangenheit geöffnet und mit der Gegenwart bebildert werden. Die Biografien sind vielfältig, das Spektrum der Karrieren breit. Es wird ein hochkarätiger Kunstdiskurs. Ich biete dafür wie damals mein Wohnzimmer an, für Kunst & Konferenz, Ausstellung und Reden. die box war und ist Schnittstelle zwischen Kunst & Gesellschaft, Kunst & Nachbarschaft, eine kleiner Kulturträger, gleichwohl mit internationaler Strahlkraft.

Symposium: Die Künstler*innen der jeweiligen Ausstellung sind eingeladen, ihre aktuelle Werke zu präsentieren, Ideen zu formulieren und Bezug auf ihre Arbeiten in den 90ern zu nehmen. Die Form ist frei. Was wir sehen und hören werden wird eine Überraschung sein. Gewiss wird gesellig getrunken und gespeist. Auf Grund der begrenzten Platzzahl, bitten wir um Ihre Anmeldung.

Die Produzentengalerie ist tot, es lebe die Produzentengalerie.

Wir waren Teil der Berliner Kunstszene in den 90ern. In der Messe der Off-Institutionen Cetereum Censeo, hatten wir es kurz kollektiv in den Marstall und erfolgreich in die Presse geschaft. Als funktionierendes Netzwerk hat sich erst die Freie Szene ab 2009 zusammengeschlossen. Wir fühlten uns damals im Einzelkampf sicherer. Die box Besucher seit der Wiedereröffnung fragen genau nach diesem time warp. Neues Ziel ist altes Ziel, die box bietet Gelegenheiten und den Raum für den künstlerischen Diskurs und weil in der box, Kunst, reden und zusammen essen untrennbar miteinander verknüpft sind, findet das beim Abendessen, für die Dauer der Ausstellungen statt. Damit dies nicht zu einem Veteranentreffen 50+ gerinnt, kommen unsere Kinder dazu, sie sind an den Spielen der Alten seltsam interessiert, genießen das bunte Treiben und sind mit 20+ bereits selbst nachgerückt zur neuen Avantgarde. Wir erfrischen und ergänzen uns gegenseitig, wie das in den besten Mehr-Generationen-Häusern geschieht. Machen hat seine Kraft behalten. Ein intergeneratives Vermischen am halb-privaten Wohnzimmertisch, Familie auf Projekteben, mit allem was man von einander lernen kann.

Dieses Projekt wurde gefördert von
STIFTUNGKUNSTFONDS, NEU START KULTUR und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Danke Allen, die gekommen sind!
Danke Allen, die die Leistungsschau mitgetragen haben und den time warp so plastisch und bunt gestaltet haben. Es war ein intensives, bereicherndes und unvergessliches Erlebnis.

Dieses Projekt wurde gefördert von
STIFTUNGKUNSTFONDS, NEU START KULTUR und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Time Warp IV

Time Warp IV

Time Warp IV

Zeichnung | Fotografie | Film | Objekt

Time Warp IV 16.6–21.6.2023

Symposium Samstag 17.6.23, 15–22 Uhr
nur mit Anmeldung
Öffnungszeiten: Sonntag 12–20 Uhr | Mo.–Mi. 17–20 Uhr

‚die box‘ freut sich sehr auf

TIME WARP IV

Adam Dant
Simon Tegala
Miguel Rothschild
Irina Baschlakow
Ingrid Wenker

Dieses Projekt wird gefördert von
STIFTUNGKUNSTFONDS und NEU START KULTUR

Time Warp III

Time Warp III

Time Warp III

Relief | Malerei | Skulptur

Time Warp III 11.6–14.6.2023

Symposium Samstag 10.6.23, 15–22 Uhr
nur mit Anmeldung
Öffnungszeiten: Sonntag 12–20 Uhr | Mo.–Mi. 17–20 Uhr

‚die box‘ freut sich sehr auf

TIME WARP III

Oliver Störmer
Thomas Ravens
Lorcan O’Byrne
Katharina Neubert
Frauke Schlitz

Dieses Projekt wird gefördert von
STIFTUNGKUNSTFONDS und NEU START KULTUR

Time Warp II

Time Warp II

Time Warp II

Malerei | Film | Keramik

Time Warp II 02.6–07.6.2023

Symposium Samstag 03.6.23, 15–22 Uhr nur mit Anmeldung
Öffnungszeiten: Sonntag 12–20 Uhr | Mo.–Mi. 17–20 Uhr

‚die box‘ freut sich sehr auf

TIME WARP II

Cisca Bogman
Martin Mißfeldt
Martin Dammann
Elke Marhöfer
Karola Schlegelmilch

Dieses Projekt wird gefördert von
STIFTUNGKUNSTFONDS und NEU START KULTUR

Wo ist die spontane Begeisterung für Kunstwerke geblieben?

Die Weichen werden früh gestellt, ob die Werke eines Künstler als sammelswert und damit als investitionssicher eingestuft werden. Viele renommierte Sammlungen zeigen immer wieder die gleichen Künstler. Gleiche Ausstellungen, gleiche Künstler werden national und international durch Museen, eins zu eins, weitergereicht. Es entsteht eine monotone Kunstlandschaft. Meine Malereien zeigen die Kunstwerke anerkannter Künstler, im Moment der Präsentation während der Auktionen, als fiktive Collagen. Heutzutage werden ersteigerte Kunstwerke zumeist in Tresoren verwahrt, wo sie von niemand mehr betrachtet werden können. Kunst wird zur einer Frage des Shareholder Values. Spontane Begeisterung weicht einem berechnendem Kalkül. Die Freude an Kunst weicht der beruhigenden Gewissheit über die inflationssichernde Investition, mit zukünftiger Gewinnaussicht. – Ist das noch wirkliche Liebe für Kunst?

Cisca Bogman

Karola Schlegelmilch fragt in ihren Projekten, wie die sichtbare Umwelt durch unterschiedliche Wahrnehmungsweisen visuell angeeignet wird, und wodurch Wahrnehmungsweisen geprägt sein können. Ihre Arbeiten entstanden in den Medien Film, Video, Installation und Zeichnung. Seit 2016 forscht sie zudem als Psychologin zu visueller Wahrnehmung und Kategorisierung im frühen Lebensalter.

Die gezeigte Arbeit Stimuli (Video auf Monitor, 15min) assoziiert künstlerische und wissenschaftliche Bedeutungsfindung. Aufnahmen von Dingen aus Natur und Alltag provozieren spezifische Sichtweisen, welche die Vereinnahmung der Dinge durch die Wahrnehmung thematisieren, und weisen auf die Kontexte hin, in denen diese Vereinnahmung stattfindet. Stimuli stellt Bezüge her zwischen dem Video Schrammsteinaussichten (1996) und dem Forschungsprojekt Grass and Gravel (2022)

Materialien der ursprünglichen Projekte:

Schrammsteinaussichten (1996): Durch Bewegungen der Handkamera wird die Umgebung eines Aussichtspunktes in der Sächsischen Schweiz in körperhafte Bestandteile zerlegt. Die Tonebene verbindet Teile eines Telefonats mit einem anonymen Anrufer über sein erotisches Verhältnis zu Natur und Geräusche vom Deutschen Wandertag.

Fotografien, die für das Forschungsprojekt Grass and Gravel hergestellt wurden, zeigen natürliche Strukturen und Alltagsutensilien. Die Fotografien wurden miteinander kombiniert und Babys und Erwachsenen als Suchaufgabe präsentiert, während ein Eyetracker die Augenbewegungen aufzeichnete. Es wurde untersucht, ob durch die in den Fotografien erhobenen (statistischen) Bildeigenschaften der Sucherfolg der Studienteilnehmer vorhergesagt werden kann.

TIME WARP I

TIME WARP I

Time Warp I

Fotografie, Objekte | Musik

Time Warp I 26.5.–31.5.2023

Symposium Samstag 27.5.23, 15–22 Uhr, nur mit Anmeldung
Öffnungszeiten : Sonntag 12–20 Uhr | Mo.–Mi. 17–20 Uhr

‚die box‘ freut sich sehr auf

TIME WARP I


Matten Vogel
Winfried Gerling
Katharina Hohmann
Knut Kruppa

Dieses Projekt wird gefördert von
STIFTUNGKUNSTFONDS und NEU START KULTUR

Katharina Hohmann

A Juke Box for InasBox

For the time of a week, 25.5. – 1.6.2023, I will borrow a Wurlitzer Lyric Jukebox. This connects in a way to me, my childhood and youth in Italy, but also to my fondness of furniture-like objects, becoming sculptures. When I left Italy, I brought a little mangiadischi, the record eater with me.

This small red plastic device, which I still have, will be displayed for our final group show end of june, with one Single Record, I will edit on purpose. This Vinyl for Inas Box will include recordings of the sound of the borrowed Wurlitzer Lyric Jukebox and include some seconds of the songs chosen by all of you. With this specific installation, I would love to connect all of you, artists having spent the same time in the eighties / nineties studying art in Berlin. The shop I am lending the Wurlitzer Lyric, can provide almost 8000 Single Vinyls from the fifties till end of the nineties. Unfortunately, they are not listed, only some of them are. So: Please send me one title and performer (year?) so that I can have the jukebox fitted with the appropriate records. Would be lovely to have the titles till mid of April.

Mangiasdischi

During my Italian Childhood till 1984, my moving to Berlin, Jukeboxes were standing around in every bar. Even already in the 70es they had a nostalgic touch – maybe because you could feel an already fade-out American-ness in them, maybe also because the mechanism till the vinyl started turning was quite slow, and almost an acoustic ritual. Jukeboxes have been some kind of augmented furniture, ingenious inventions, always a bit crazy and a bit ridiculous, too. They felt a bit embarrassing. Their Super design: fake wood and chrome, mirrored parts and kind of emotional light plays, sometimes moving with the rhythm of the songs, as well as their weird technical inner life, gave them a quite particular presence, almost human.

Already looking for the right coin, changing it at the bar and talking to the barman / barwoman took a moment. Putting the coin into the chrome plated money slot, listening to its falling down in a money-filled invisible box, the percussion of the metal landing in it, was the perfect intro. Selecting the number of vinyl-singles playing was the next step, before choosing the titles, selecting the songs. There you had squarish, transparent, and lightened from behind plastic buttons in two rows: one for the letters of the alphabet and one for the numbers 1 to 10. With combinations of one (or two) of each letter or numbers, you had introduced the titles and their order of listening. It was quite a challenge and test of courage. Going back to the seat and table, felt a bit like having sung a song I public (Karaoke did not exist yet) because you were sharing a collective moment of listening – your own favorites. That meant revealing part of an intimacy to alien bar guests. T 45’ Vinyls were often also displayed with their A and B side – the A side has, of course, run much more often than the B side – and the Vinyls had to be changed once it has been impossible to listen to them, as the needle dug deep grooves in the black disk.

Leaving Italy, I brought a Mangiasdischi with me to Berlin – a so called: Record Eater.

This is a red handsome portable plastic device for children (I guess) whether working with batteries or cable and able to play one single vinyl at the time. With that, I also brought my collection of 45’vinyls to Germany. A mainstreamish mix of mainly Italian and some British/US hits from the sixties to the eighties – which I then played occasionally inviting my new classmates from the HdK, Art School in Berlin. I remember that for them it was quite exotic to be at my rear-house, fourth floor, coal-heated apartment in Oranienstrasse, eating a plate of Risotto (which at the time was a totally unknown dish) and listening to the clattering little plastic box playing songs – which came from a totally other cultural space than theirs. This experience at a time before music has been distributed and displayed digitally, is one of our strong connections, us being the last dinosaurs of the analogue times.

In some other installations I included a selection of songs, playlists, displayed in sculpture-like contexts, in the artspace or in public space.